Wie alles begann
Die Geschichte der Barro-Werft
Ein Karosseriebaumeister namens Hans Barro macht sich 1955 selbständig und gründet im Landkreis Neu-Ulm eine Metallbaufirma. Schon bald setzt er vor allem auf den Bau von Tretbooten. Zuerst baute er Boote aus verschiedenen Aluminiumbauteilen wie Wannen und Tanks, die zusammengenietet wurden. Mit der Zeit wurden die Nieten durch Schweißnähte ersetzt.
50er
Es sind die „Wirtschaftswunderjahre“, viele Städte und Gemeinden erschlossen ihre Gewässer und Naherholungsgebiete. Kleine Mietboote mussten her – und mit dem Steuerrad in der Hand wurden Groß und Klein für wenig Geld zu echten Kapitänen! Die "Möwe" ging in Serie und wurde ein großer Erfolg.
Hans Barro war ein echter Tüftler und so ist es ihm zu verdanken, dass ein neuartiger Tretbootantrieb entstand – das Wabenrad.
Der Tüftler
Die Schaufeln des Rads sind den Flossen eines Fischs nachempfunden und so wurde es möglich mit weniger Kraftaufwand mehr Vortrieb zu erreichen.
Die herausragenden Eigenschaften des Materials Aluminium wie Robustheit und Leichtigkeit trugen zum großen Erfolg der Barro-Tretboote bei: Die Nachfrage war groß und so wurden zwischen 1955 und 1985 etwa 13.000 Tretboote auf’s Wasser gebracht.
60er
In den 60er-Jahren werden Teile der Barro Pedalos aus glasfaser-verstärktem Polyester gefertigt und erlauben eine eindrucksvolle Weiterentwicklung des Desings.
Erfahrungen und Know-How im Alu-Schweißen und Tretbootbau setzt Hans Barro ein, um ab 1960 weitere Bootstypen, insbesondere professionelle Arbeitsboote zu entwickeln.
70er
Mit der Entstehung einer neuen DIN-Norm für Rettungsboote in den 70er-Jahren konzentrierte sich Barro auf die Weiterentwicklung von Fahreigenschaft, Kentersicherheit in Notlagen sowie Einsatztauglichkeit und spezialisierte sich mehr und mehr auf den Bau von Einsatz- und Rettungsbooten.
80er
In den 80er-Jahren baut Barro nun auch Tretboote mit Turbinenrad-Frontantrieb, sowie Bade-Tretboote als Katamaran. Der Hai mit Heckantrieb wird weiterhin gebaut.
90er
Umzug nach Kellmünz an der Iller. Durch den Neubau einer Produktionshalle werden die Kapazitäten erweitert.
2007
Nach dem Tod von Hans Barro übernimmt seine Frau Marjatta Piirainen-Barro das Unternehmen. Gesundheitlich angeschlagen verkauft sie 2019 das Unternehmen an Michael Sautter. Im März 2020 verstirbt Marjetta Piirainen-Barro.
Michael Sautter war langjähriger Kunde der Firma Barro, wo er Sonder-konstruktionen für sein Unternehmen event-ponton.com bauen ließ. Weiterhin verlassen bis zu 100 Boote pro Jahr das Werk, konstruiert, handgefertigt und getestet in Kellmünz an der Iller. Die Firma konzentriert sich heute auf den Bau von Einsatz-, Arbeits- und Freizeitbooten, Tretboote werden nicht mehr gebaut.
JETZT
2020
Im Sommer 2020 hat die Kanuliebe in Berlin den Geschäftsbereich für klassische Tretboote erworben. Seit rund 10 Jahren gilt unsere Passion den historischen Tretbooten von Barro.
In ganz Deutschland haben wir unsere kleine Flotte zusammengekauft. Die Boote werden bei uns liebevoll restauriert und geprüft, damit Anwohner wie Wassertouristen Berlin stilvoll auf eigenem Kiel erleben können.